Die Zukunft liegt im digitalen Marketing, vorbei ist also die Zeit der ausgedruckten Werbung. Auch an Flughäfen wird immer mehr mit großen Videowänden oder einer Indoor Stele gearbeitet, um Inhalte anzuzeigen. Dabei gibt es allerdings ein Problem: die besonders hohen Brandschutzbestimmungen.
Der Spielverderber Baurecht
Bricht im Flughafen ein Feuer aus, so hat dies weitreichende Konsequenzen und bringt viele Komplikationen mit sich. Dementsprechend streng regelt das Baurecht, welche Geräte an einem Flughafen erlaubt sind. Jedes elektronische Gerät fällt erstmal in die Kategorie Brandverursacher hinein. Das kann die höhere Nachfrage nach digitalen Strategien schwierig gestalten.
Die Werbebranche wartet nur darauf, den Flughafen als Werbeort voll und ganz zu nutzen. Zu groß ist das Potenzial durch die Verweildauer der Reisenden, die nur auf der Suche nach Unterhaltung sind. Darüber hinaus ist das Potenzial an den unterschiedlichsten Zielgruppen nicht zu verachten.
Technische Lösungen der Displayhersteller
Die Hersteller der Geräte wissen um diesen Sachverhalt und haben bereits einige Lösungen entwickelt, die Bildschirme sicherer machen. Dabei arbeiteten die Displayhersteller, Systemintegratoren und Brandschutzsachverständige eng miteinander, um eine Lösung zu schaffen. Sie hatten Erfolg. Mittlerweile ist es möglich, Digital Signage so umzurüsten, dass ein möglicher Brand durch Geräte-integrierten Brandschutz frühzeitig automatisch gelöscht wird. Die Erfindung ist so genial wie klein: Der Mini-Feuerlöscher innerhalb des Gehäusepanels wird bei einer bestimmten Temperatur aktiviert. Eine Glasampulle zerbricht und Flüssiggas wird freigegeben. Innerhalb von Millisekunden wird das Feuer gelöscht, indem der Raum innerhalb des brennenden Panels gefüllt wird. Gleichzeitig wird die Stromzufuhr unterbrochen. Das Löschmittel ist darüber hinaus rückstandsfrei und beeinträchtigt die weitere Elektronik in keiner Weise. Die Zukunft ist heute!
Dementsprechend geht von diesen Geräten auch keine Gefahr aus und weder muss die Feuerwehr anrücken noch ein Teil des Flughafens evakuiert werden, sollte ein Gerät anfangen zu qualmen. Diese Technik ist an den meisten Flughäfen bereits Standard. Dementsprechend geht die Gefahr durch die Displays gegen null und es gibt nichts, was gegen ihre Verwendung spricht.
Durch Tests wird geprüft, wie gut diese Systeme funktionieren. In den meisten Fällen werden die Geräte als vertretbar eingestuft und die Chance ist dementsprechend hoch, eine Baugenehmigung zu erhalten.
Neue Orte für Bildschirme
Durch die neuen Techniken, die Bildschirme sicherer machen, besteht auch die Möglichkeit, neue Orte zu bespielen, die bislang als zu sensibel galten. Mittlerweile können so auch Flucht- und Rettungswege mit Bildschirmen ausgestattet werden.
Werber pochen darauf, dass auch bald schon Fluggastbrücken bespielt werden können. Reisende könnten so direkt nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug mit einem Bildschirm begrüßt werden. Der perfekte Ort, um einen ersten, bleibenden Eindruck zu schaffen. Nicht nur Werbung, sondern auch wichtige Informationen können so passgenau übertragen werden. Bislang ist dies allerdings noch nicht Realität.
Wie sieht die Zukunft aus?
Die Ideen und Möglichkeiten sind umfangreich. Der Markt ist so groß, dass er einen Platz auf der BEST-Medientechnik-Konferenz gefunden hat. Der Austausch der Experten vor Ort wird wahrscheinlich noch mehr Wind in den Markt bringen. Darüber hinaus wird ein Überblick gegeben, welche Projekte bereits erfolgreich realisiert wurden und was in der Zukunft alles noch machbar sein wird.