Heute positionieren sich viele prominente Personen sehr direkt mit dem Thema Krebs Krebs. Das ist bei der Diagnose von Depressionen und Depressiven Episoden mit der klinischen Diagnose F 32.9 g anders.
Wenige wie der Fussballspieler Sebastian Deisler trauen sich, ihre Depression offen anzusprechen. Vielleicht liegt es daran, dass viele Menschen der Meinung sind, dass eine Depression nicht in eine positive, leistungsorientierte Lebensweise passt. Doch diese Krankheit macht vor niemandem Halt.
Viele bekannte Persönlichkeiten litten unter einer Depression, darunter kreative Künstler wie Jackson Pollock, Mark Rothko, Catherine Zeta-Jones, Truman Capote oder Albert Camus, aber auch Industrielle, Sportler und Staatsmänner.
Heute gehen wir davon aus, dass etwa 20 Prozent der Frauen und 10 Prozent der Männer im Laufe ihres Lebens an einer Depression leiden, wobei die tatsächliche Zahl der Männer wahrscheinlich deutlich höher liegt. Depressionen sind für Männer oft ein noch stärker tabuisiertes Thema und Problem als für Frauen.
Keine Depression ist wie die andere. Im Einzelfall gibt es große Unterschiede im Bild der Symptome, je nachdem, ob Sie ein Mann oder eine Frau sind, ob Sie sich in der Pubertät oder in den Wechseljahren befinden, ob Sie voll im Berufsleben stehen oder ob Sie als Rentnerin leben.
Woran erkennt man als Betroffener eine Depression?
Grundsätzlich äußert sich eine Depression durch Gefühle von Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und großer Antriebslosigkeit. Dazu kommen Symptome, die längere Zeit anhalten wie:
- Unzufriedenheit, Mangel an Energie und Antrieb
- Schlafprobleme
- Grüblerisch und beunruhigend, oft verbunden mit starken Zukunftsängsten
- Reizbarkeit und innere Unruhe
- Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bis hin zu Weltmüdigkeit und Selbstmordgedanken
- Körperliches Unwohlsein
Letzteres kann bei den Erfahrungen der Betroffenen sogar im Vordergrund stehen. Wenn Traurigkeit und andere Symptome über mehr als zwei Wochen fast ununterbrochen anhalten und zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen, ist dies ein Hinweis auf eine Krankheit und sollte zusammen mit einem Arzt medizinisch abgeklärt werden. Auch der Hausarzt ist eine erste Anlaufstelle, wenn der Gang zum Experten abschreckt.
Wie entwickelt sich eine Depression?
Der Entstehungsprozess einer Depression ist bis heute nicht vollständig geklärt, es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren wie belastender negativer Stress, schwierige Lebenssituationen, sei es am Arbeitsplatz (z.B. berufliche Überforderung, mangelnde Anerkennung, Arbeitsplatzverlust) oder familiär (z.B. Trennung, Scheidung oder Verlust von nahestehenden Personen durch Krankheit oder Tod) sowie Traumatische Kindheitserfahrungen.
Viele Experten vermuten, dass die Depression auch für eine Fehlfunktion bestimmter Botenstoffe im Gehirn (so genannte Neurotransmitter) verantwortlich ist. In der Therapie werden deshalb Medikamente eingesetzt, die dieses Ungleichgewicht wieder herstellen.
Depressionen sind behandelbar. Die Betroffenen sind keine Verlierer. Die Angehörigen müssen wissen, dass es sich um eine behandlungsbedürftige Krankheit im medizinischen Sinne handelt. Dies ist besonders wichtig, weil den Menschen oft die Kraft zur Selbsthilfe fehlt.
Es ist wichtig, dass Sie mit einem Arzt über Ihre Symptome sprechen und einen auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmten Behandlungsplan entwickeln.
Wie wird die Depression behandelt?
Bei keiner anderen psychischen Störung sind die Behandlungsmöglichkeiten so zahlreich wie bei der Depression. Und nirgendwo sonst werden so viele verschiedene Therapiemethoden neu entwickelt. Es ist wichtig, so schnell wie möglich unter den vorhandenen Möglichkeiten die passende Therapie zu finden.
- Pharmakologisch-psychotherapeutische Kombinationstherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Interpersonelle Psychotherapie
- Nicht-invasive Hirnstimulationsmethoden
Trotz zahlreicher therapeutischer Entwicklungen leiden bis zu 30% der Betroffenen seit mehr als zwei Jahren an einer Chronifizierung der depressiven Symptome.
Wenn Sie befürchten unter einer Depression oder einer depressiven Episode zu leiden, sprechen sie mit einem Vertrauten oder einem Arzt. Wenn Sie gegenwärtig akuten Redebedarf haben und keinen Gesprächspartner oder Arzt aufsuchen können, hilft ihnen die Telefonseelsorge jederzeit vertraulich und kostenfrei weiter unter: 0800/111 0 111