Der Begriff „Birkenzucker“ dürfte vielen schon einmal untergekommen sein. Er gilt als besonders schonend für die Zähne, ist kalorienarm und dazu noch ein natürliches Produkt. Schon einige Jahre wird er als alternatives Süßungsmittel genutzt und ist weiterhin auf dem Vormarsch. Es handelt sich dabei um einen Zusatzstoff, der unter dem Namen Xylit sogar noch bekannter ist. Er wird unter anderem gerne für zuckerfreie Süßigkeiten oder Kaugummis genutzt.


Zucker aus der Birke?

Der Birkenzucker kommt nicht aus der Birke, obwohl Xylit aus Xylose gewonnen wird, was im Birkenholz enthalten ist. Neben dem Holz werden auch weitere Rohstoffe wie Maiskolbenreste oder Getreide zur Herstellung verwendet. Dass Reststoffverwertungen eine sehr preisgünstige Variante sind, dürfe klar sein. Dabei ist Xylit nicht aus Mais. Die Herstellung erfolgt bei bis zu 200 °C und benötigt Schwefelsäure als Zusatz. Der Schritt von Xylose zu Xylit erfolgt dann mit Hilfe eines Katalysators und unter sehr hohem Druck. Es gibt noch andere Wege, die allerdings noch nicht für eine industrielle Massenherstellung tauglich sind.

Rechtsvorgaben für Xylit

Wie bereits erwähnt, gilt Xylit rechtlich gesehen nur als Zusatzstoff und wird daher in der EU-Zusatzstoffverordnung gelistet. Der Stoff kommt häufig dann zum Einsatz, wenn er als Zusatz die Kalorien eines Lebensmittels verringern oder den sonst enthaltenen Zucker ersetzen soll. Bei Süßigkeiten, verschiedenen Soßen, in Senf oder in glutenfreien Lebensmitteln kommt er besonders oft zum Einsatz. Sehr beliebt wurde er auch in der Fitness-Szene, denn mit Xylit und weiteren Komponenten wie Eiweißpulver lassen sich sehr viele schmackhafte und gesunde Leckerbissen zubereiten. Wenn in einem Lebensmittel mehr als zehn Prozent Birkenzucker enthalten sind, muss es allerdings mit einem Warnhinweis versehen werden, denn der Süßstoff kann in größeren Mengen abführend wirken.


Ist Xylit gesund?

Jeder weiß, dass größere Mengen an Industriezucker natürlich nicht gesund sind. Viele Hersteller haben sich zum Vorteil gemacht, dass Xylit als Zuckerersatz erst einmal als gesund wahrgenommen wird. So werden hier und da verschiedene Gesundheitshinweise auf Verpackungen verwendet, was aber nur in Ausnahmefällen zugelassen ist, wenn es entsprechend genehmigt wurde. So sollen die Verbraucher vor Irreführung geschützt werden, denn bislang wurde noch nicht nachgewiesen, ob Xylit in irgendeiner Art und Weise gesund ist.

Dabei setzen viele Verpackungen auf den Effekt, dass der Konsument denken könnte, dass es sich bei Birkenzucker um ein vollkommen natürliches. Produkt handelt, das aus der Birke stammt. In der Regel wird der Zusatz aber in vielen industriellen Schritten und durch technische Verfahren aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt. Damit ist die Produktion ähnlich aufwändig wie bei anderen Zuckerersatzprodukten, sodass man nur bedingt von einem natürlichen Stoff sprechen kann.

Verzehr in Maßen

Gerade der Hinweis, dass größere Mengen abführend wirken können, sollte auf jedem Produkt zu sehen sein. Bei Konsumenten könnte sonst der Eindruck entstehen, dass man sich von verschiedenen Produkten größere Mengen gönnen kann, da kein industrieller Zucker enthalten ist und man dadurch keine schlechten Kalorien zu sich nimmt. In einem gesunden Maße kann man hier natürlich Kalorien sparen und gesünder essen, doch dabei dürfen auch andere wichtige Komponenten einer ausgewogenen Ernährung nicht außer Acht gelassen werden.

Von admin

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