Wo stehlen Taschendiebe das Portemonnaie, die Schlüssel, das Smartphone und weitere Wertgegenstände? Überall dort, wo es Menschenansammlungen gibt. Im dichten Gedränge können Diebe unauffälliger ihre Tat ausüben, denn kaum einer merkt etwas, weil jeder mit sich beschäftigt ist. Taschendiebe agieren selten als Einzeltäter, sie sind vorwiegend in Gruppen organisiert und das über alle Grenzen Europa hinaus.
Geringe Aufklärungsrate in Deutschland
Nimmt man die nackte Zahl, dann wird deutlich, wie schwierig es ist, einen Taschendieb für seine Tat zur Verantwortung zu ziehen. Es verdeutlicht aber auch, dass die Bürger sich selbst besser schützen müssen. Die Aufklärungsquote aller Taschendiebstähle im Jahr 2020 betrug laut der Polizei-Statistik gerade einmal 6,3 Prozent. Das ist sehr wenig und zeigt, dass kaum eine Chance auf das Wiedererhalten der Wertsachen besteht. Was aber können Bürger tun, um sich vor Taschendieben zu schützen?
So agieren Taschendiebe
Diebe, die es auf die Wertsachen anderer absehen, lenken ihre Opfer ab. Sind sie als Einzeltäter unterwegs, dann fragen sie schonmal nach dem Weg und geben sich als Stadtbesucher aus oder bieten dem Opfer eine Ware an. Dabei greift der Dieb, der zuvor bereits das Diebesgut ausgespäht hat, in die Handtasche, in den Rucksack oder fingert geschickt die Brieftasche oder das Smartphone aus der Hosentasche. Viele Bürger denken häufig, mir kann keiner etwas aus der Hosentasche stehlen. Falsch, die meisten Personen bemerken den Diebstahl viel zu spät, denn die organisierten Diebesbanden beherrschen ihr Handwerk.
Vorsicht vor einem Ablenkungsmanöver in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Während in der Metro dieselbe Herangehensweise wie auf der Straße gilt, durch Ablenkung die Wertsachen zu entwenden, ist das im Bus oder Zug etwas komplizierter. Deshalb wird der Taschendiebstahl von zwei Dieben ausgeführt. Der erste Dieb steht außerhalb des Zuges auf dem Bahnsteig oder dem Bus an der Haltestelle und klopft an die Scheibe. Der Reisende wird abgelenkt und reagiert darauf, in dem Moment nimmt ein zweiter Dieb im Zug oder Bus die gesamte Tasche mit.
Vorsicht auch wer angerempelt oder mit einem Kaffee beschmutzt wird. Solche Ablenkungsmanöver erleichtern Taschendieben ihr Handwerk. Besonders ärgerlich wird es, wenn der Schlüsselbund verschwindet. Zusammen mit der Brieftasche, wo die meisten ihren Personalausweis oder Führerschein aufbewahren, können Taschendiebe einen weitaus größeren Coup durchziehen.
Einbruch in Haus oder Wohnung
Der Schlüssel ist weg, die Haus- oder Wohnungstür verschlossen. Jetzt hilft nur noch der Tag und Nacht Schlüsselnotdienst in Berlin-Charlottenburg oder der eigenen Heimatgemeinde, um in sein Zuhause zu gelangen. Nach dem Öffnen der Tür gibt es dann gleich die nächste Überraschung, zahlreiche Wertsachen sind verschwunden. Mit den Schlüsseln ist auch der Personalausweis verloren gegangen und die Diebe haben sich gleich auf den Weg gemacht, um wichtige Gegenstände aus der fremden Unterkunft zu räumen.
Der Einbruch wird deshalb zunächst nicht wahrgenommen, weil die Tür unbeschadet mit dem Schlüssel geöffnet werden kann. Das erregt keine Aufmerksamkeit der Nachbarn und hinterlässt kaum Spuren. Für die Polizei ist es schwierig, einen solchen Fall aufzuklären. Deshalb gilt, stets auf seine Wertsachen aufzupassen.
So schützen sich Bürger vor Taschendieben
Es gibt kein Patentrezept, aber mit folgenden Tricks verringern Bürger die Gefahr, bestohlen zu werden. Wertsachen gehören nicht in die offene Handtasche. Angemessen ist eine verschlossene Bauchtasche, die eng am Körper liegt. Jeder sollte nur die nötigsten Wertsachen mitnehmen, die unbedingt für den geplanten Weg benötigt werden. Junge Bürger sollten das Smartphone nicht in die hintere, sondern in die vordere Hosentasche stecken, das erschwert Taschendieben den Zugang zum begehrten Objekt.