Oft kommen begeisterte Motorradfahrer auf die Idee, dass es doch toll wäre, einmal die eigenen Kinder auf dem Motorrad bei einer Tour mitfahren zu lassen. Aber hier stellt sich vielen Motorradfahrern dann erstmal die Frage, ob das überhaupt erlaubt ist. Ab welchem Alter dürfen Kinder auf dem Motorrad mitfahren?
Ein konkretes Alter gibt es nicht
Was die Mitnahme von Kindern betrifft, so ist diese im Paragraf 35a, Absatz 9 der StVZO festgehalten. Hier heißt es, dass das Motorrad mit einem Beifahrersitz ausgestattet sein muss, damit Mitfahrer mitgenommen werden dürfen. Das ist allerdings nicht der Fall, wenn man ein Kind mitnehmen möchte, das noch nicht sieben Jahre alt ist. Hier ist die Mitnahme erlaubt, wenn ein spezieller Sitz vorliegt und durch bauliche Maßnahmen ausgeschlossen werden kann, dass die Füße des Kindes in die Speichen kommen könnten.
Ein konkretes Alter, ab dem man Kinder auf dem Motorrad mitnehmen darf, gibt es allerdings nicht. Hier muss man individuell entscheiden, ob das Kind schon reif genug ist, um auf dem Motorrad mitfahren zu können. Auch körperlich müssen die Kinder in der Lage sein: Sie müssen genug Kraft haben, um sich während der Fahrt festhalten zu können und müssen außerdem groß genug sein, um die Fußrasten erreichen zu können. Meistens ist das im Alter zwischen acht und zehn Jahren der Fall.
Welche Schutzausrüstung wird benötigt?
Selbstverständlich müssen auch mitfahrende Kinder mit einer guten Schutzausrüstung ausgestattet werden. Diese kann man entweder kaufen oder ausleihen. Was den Helm betrifft, so sollte dieser unbedingt für Kinder ausgelegt sein, was auf die noch nicht vollständig entwickelte Nackenmuskulatur zurückzuführen ist. Ansonsten ist noch wichtig, dass man die Kinder auf einem geeigneten Motorrad Kindersitz mitnimmt.
Extrem wichtig: Kommunikation mit dem Kind
Auf jeden Fall sollte man schon vor der Fahrt mit dem Kind besprechen, wie es sich während der Fahrt verhalten sollte. Das ist insbesondere für das Verhalten in Kurven wichtig. Auch vorher festgelegte Handzeichen, zum Beispiel ein Klopfen, sind eine gute Möglichkeit, um während der Fahrt das Wohlbefinden des Kindes sicherstellen zu können. Noch besser ist es natürlich, die Helme mit einer sogenannten Gegensprechanlage auszurüsten. Mit einem solchen System kann man während der Fahrt mit den Kindern ganz normal reden, was die Kommunikation erheblich vereinfacht.
Außerdem ist es zu empfehlen, dass man vor der großen Tour eine kleine Übungsfahrt durchführt, damit sich das Kind an das Mitfahren auf dem Motorrad gewöhnen und dann entscheiden kann, ob es Spaß daran hätte, bei einer größeren Tour mitzumachen.
Kinder auf dem Motorrad mitnehmen: Ja oder nein?
Natürlich sollte man immer daran denken, dass Motorradfahren immer Risiken mit sich bringt. Nun muss man darüber nachdenken, ob man auch das eigene Kind diesem Risiko aussetzen will. Auf keinen Fall sollte man das Kind zur Mitfahrt überreden – wenn es nicht möchte, muss das unbedingt akzeptiert werden. Falls man sich dafür entscheidet, das Kind mitzunehmen und dieses auch Lust darauf hat, muss man auf jeden Fall auf eine gute Schutzausrüstung und eine funktionierende Kommunikation achten. Somit steht einer spaßigen Motorradtour mit dem Kind nichts mehr im Wege.