Hilde ärgert sich: Eben fehlte ihr bei der Plätzchenbäckerei ein Ei. Nun wollte sie schnell zu ihrer Nachbarin, um sich dort ein Ei zu leihen – Zack! Die Tür ist ins Schloss gefallen. Hilde steht mit dem Ei in der Kälte und kommt nicht in ihre Wohnung. Was nun? Ihre Nachbarin rät zum Schlüsseldienst. Schnell unter der bekannten Suchmaschine nach einem Schlüsseldienst nachgeguckt, den ersten in der Nähe angeklickt und gewartet. Der nette junge Herr, der sich um die Tür bemüht, hat das Schloss innerhalb von 2 Minuten geknackt. Aufwändiger erscheint das Zusammenstellen der Rechnung. Nach 5 Minuten präsentiert er Hilde einen handgeschriebenen Zettel: 140 Euro soll Hilde bezahlen! Wie bitte? Und das bitte auch sofort bezahlen! Zur Not mit EC-Karte. Aber ist das denn so richtig?
Lieber fünf Minuten frieren
Hilde hat einen ganz entscheidenden Fehler gemacht: sie hat sich keine Zeit genommen. Sicher ist es unschön, vor der Tür zu warten. Es lohnt sich aber, bei der Suche eines Schlüsseldienstes ein paar Minuten mehr Zeit aufzuwenden. Achten Sie bei Ihrer Suche zum Beispiel auf Hinweise wie „Anzeige“. Das sind gesponsorte Schlüsseldienstanzeigen, die nicht zwingend tatsächlich direkt vor Ort ansässig sind. Meistens handelt es sich hier um Franchisefirmen, die an den einzelnen Standorten Dienstleister beauftragen. Nehmen Sie nicht gleich den ersten Anbieter, den sie unter „Schlüsseldienst“ finden.
Prüfen Sie daher auch, wer im Impressum des Schlüsseldienstes steht. Der erste Blick sollte auf den Ort des Firmensitzes gehen. Vorsicht, wenn Sie hier auf einen Firmensitz im Ausland stoßen. Wenn Sie Regressansprüche geltend machen wollen, wird es bei solchen Firmen schwierig. Und ist das Geld erstmal weg, bleibt es meistens auch weg. Hinter solchen Inseraten verbergen sich in den allerseltensten Fällen seriöse Anbieter. Auf der sicheren Seite sind Sie in der Regel, wenn der Handwerksbetrieb Mitglied der Innung ist. Das ist zwar nicht immer auch ein Garant für saubere Arbeit, lässt aber Streitigkeiten vor Ort einfacher klären.
Fragen hilft!
Lassen Sie sich VOR der Dienstleistung den Endpreis nennen. Der Anbieter sollte Ihnen ad hoc nennen können, welchen Preis er für die Türöffnung berechnet. Diese wichtigen Informationen wie auch Anfahrtspauschalen oder Einsatzgebiete sollten bestenfalls auf der Website vorhanden sein – so wie bei diesem Schlüsseldienst in Essen. Lassen Sie sich nach getroffener Vereinbarung nicht auf Diskussionen über einen erhöhten Arbeitsaufwand oder unbestimmte Schlossverhältnisse ein. Auch bei Ihrer Hausratversicherung sollten Sie zuvor nachfragen, ob eine Türöffnung über die Versicherung abgedeckt ist. Einige Schlüsseldienste verweisen darauf, dass das immer eine Angelegenheit für die Versicherung sei. Dies kommt aber auf Ihre individuelle Police an. Lehnen Sie Zahlungen direkt an der Haustür ab und lassen Sie sich eine Rechnung ausstellen. Nur so können Sie Ansprüche zur Not über einen Anwalt klären lassen.