Es kommt drauf an
Bei der Frage steht bislang nur eines fest: es gibt legale und illegale Angebote.
Zu den legalen Angeboten im Bereich Fußball-Livestreams gehören auf jeden Fall die Angebote vom Bezahlsender Sky. Diese hält die Rechte für die Live-Übertragung von Spielen der Fußballbundesliga. Darüber hinaus darf auch die ARD zweimal in der aktuellen Saison (2014/2015) jeweils zum Auftakt der Vor- und der Rückrunde ein Spiel live im Free-TV zeigen. Als Ergänzung zur Übertragung der Live-Spiele im Fernsehen, stellt die ARD die jeweilige Partie auch als Livestream ins Internet. Der Stream kann auch noch später in der ARD-Mediathek abgerufen werden. Die Livestreams der ARD sind auf jeden Fall legal – auch das spätere Abrufen aus der Mediathek.
Livestream-Dienste als Alternative
Neben den Livestream-Angeboten der Fernsehsender gibt es noch eine Vielzahl von Livestream-Diensten wie beispielsweise Zattoo. Auch über diesen Anbieter dürfen die beiden live im Fernsehen übertragenen Spiele legal angeschaut werden.
Wem die zwei Spiele im Free-TV nicht ausreichen, muss sich ein entsprechendes Abo beim Bezahlsender Sky kaufen. Das günstigste Angebot enthält auch Sky Go. Das ist der mobile Service des Bezahlsenders, mit dem auch Live-Spiele auf dem PC oder mobilen Abspielgeräten wie Laptop, Smartphone oder Tablet verfolgt werden können.
Wer sich in Geduld üben kann, kann den Bezahl-Dienst des Axel Springer Verlages in Anspruch nehmen. Bild plus hat die Rechte an der Bundesliga für stationäres und mobiles Internet erworben. Die Übertragung erfolgt ca. eine Stunde nach Ende der Partie. Darüber hinaus offeriert Bild plus auch eine Zusammenfassung des Spiels in 90 Sekunden sowie Reportagen mit einer Länge von durchschnittlich sechs Minuten.
Völlig legal sind natürlich auch die sogenannten Fußball Live Ticker, die ein Spiel zwar nicht streamen, aber alle wichtigen Ereignisse in Textform festhallen, wenn Sie also keine Möglichkeit haben auf einen legalen Stream zurückzugreifen, dann bedienen Sie sich doch an den kostenlosen Live Tickern um auf dem Laufenden zu bleiben.
Rechtliche Grauzonen
Neben den vorgestellten legalen Livestreams gibt es auch eine Vielzahl von Angeboten, die sich in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Viele Internetnutzer, die nicht für die kostenpflichtigen Dienste zahlen wollen, weichen auf kostenlose Livestream-Angebote aus, die in der Regel jedoch illegal sind. Wer solche Angebote aufruft, unterstützt nicht nur die kriminellen Machenschaften der Betreiber, sondern kann sich sogar selbst strafbar machen. Bislang ist es allerdings noch umstritten, wann dies der Fall ist. Derzeit gibt es unterschiedliche und teilweise diametrale Auffassungen, so dass noch keine klare Tendenz erkennbar ist.
Derzeit kann man zwei Szenarien unterscheiden. Im ersten Szenario wird ein Programm aus dem Internet heruntergeladen, mit dem man sich ein Spiel im Internet anschaut. Solche Programme basieren regelmäßig auf der P2P-Technik. Dabei wird das Signal von einem Nutzer kopiert und temporär auf dem Computer gespeichert und weiter verbreitet. Diese Vorgehensweise ist eindeutig illegal.
Schwieriger verhält es sich dagegen, wenn man eine Internetseite besucht, auf der der Stream läuft, ohne ein externes Programm dabei zu verwenden, durch das die Inhalte illegaler Weise weiter verbreitet werden. Nach Auffassung vieler Juristen ist das legal, weil es weder zur Verletzung des Urheberrechtes noch zu anderen strafbaren Handlungen kommt. Das urheberrechtliche Material wird dabei nur sehr kurzweilig im Arbeitsspeicher, nicht jedoch im temporären Festplattenpeicher des Computers gespeichert.
Allerdings ist die Meinung durchaus umstritten. Für andere Juristen ist selbst die Erstellung einer kurzweiligen Kopie der Daten im Arbeitsspeicher des Computers eine Verletzung des Urheberrechts. Gerichtsurteile zu dieser Auffassung stehen allerdings noch aus.