Die Erfindung des Autoreifens entstand wie so viele Erfindungen durch einen Zufall. Der britische Tierarzt John Boyd Dunlop ärgerte sich im Jahr 1888 über den Krach, die die Metallreifen eines Dreirades seines Sohnes verursachten. Daraufhin klebte er dünne Gummiplatten zu einem Reifen zusammen, wickelte diese um die Räder und füllte sie mit Luft. Am 7. Dezember des gleichen Jahres meldete er seine Erfindung als Patent an und bereits im darauf folgenden Jahr eröffnete er die erste Fabrik zur Herstellung von Fahrradschläuchen in Irland. Daraus entstand nun die weltweit bekannte Firma Dunlop. Das Patent verkaufte John Boyd Dunlop nach einiger Zeit, wurde aber trotz dieser bahnbrechenden Erfindung in seinem ganzen Leben nicht reich.
Heute hat die Firma über 4600 Mitarbeiter mit einem Umsatz von knapp 400 Millionen Euro. Das erste Werk außerhalb Irlands wurde im Jahr 1893 in Hanau mit Hilfe des Fahrradfabrikanten Heinrich Kleyer eröffnet. Im Laufe der Jahre wurden an den Reifen viele Neuerungen entwickelt. 1908 wurden erstmals Reifen mit Metallnieten ausgestattet, also die Vorgänger zu den Spikes. 14 Jahre später wurde zum ersten Mal in die Reifendecke ein Cordgewebe eingebaut. Dies hatte zur Folge, dass die Lebensdauer der Reifen um das Dreifache anstieg. Die ersten Reifen mit einem Profil wurden schließlich im Jahr 1959 erfunden. Bereits ein Jahr später wurde das Phänomen Aquaplaning entdeckt. Daraufhin entwickelte die Firma Reifen die in der Lage waren, das Wasser mit Hilfe von speziell angeordneten Einschnitten im Profil abzuleiten. Neuere Erfindungen sind zum Beispiel ein Gürtelreifen in Ultra-Leichtbauweise, ein System als Ersatz für das sonst Reserverad oder ein Warnsystem für den Reifendruck. Ab einem Druckverlust von 30 Prozent wird innerhalb einer sehr kurzen Zeit an den Fahrer ein Alarm gegeben. Eine neue Entwicklung für den Winterreifen ist das Multi-Lamellen-System. Mit unterschiedlichen Lamellentypen auf der Lauffläche soll der Reifen auf verschiedene winterliche Bedingungen seine Fahreigenschaften beibehalten.